Idee einreichen
St. Moritz 2030

«St. Moritz 2030»: Projektabschluss in Sichtweite

Das Ende 2017 gestartete Visions- und Strategieprojekt «St. Moritz 2030» befindet sich auf der Zielgeraden. Am 19. November 2018 haben der Gemeindevorstand und die Steuergruppe an einer gemeinsamen Sitzung letzte Änderungen an der «Raumstrategie» besprochen und grünes Licht für das abschliessende Erarbeiten des Umsetzungsprogramms gegeben.

Eine Vision, sieben Oberziele, neun strategische Schwerpunkte sowie ein dazu passendes Umsetzungsprogramm: Das sind die in einem Bericht dokumentierten Ergebnisse von «St. Moritz 2030». Dem partizipativen Visions- und Strategieprozess, den der Gemeinde-vorstand 2017 lanciert hat und bei dem im laufenden Jahr viele Personen an verschiedenen Stellen mitgewirkt haben – von Behörden und Vereinen, über die Kirchen, Jugendarbeit und die Schulen bis hin zu interessierten Privatpersonen.

Die Vision 
Wo will St. Moritz 2030 stehen? Welche Ziele soll der international bekannte Ferienort künftig verfolgen? Und was wird dafür von der Gemeinde künftig erwartet? Die auf einer breiten Auslegeordnung der aktuellen Herausforderungen erarbeitete Vision besteht aus den drei zentralen Zukunftsmottos «Alpiner Hochgenuss», «Urbane Betriebsamkeit» und «Hohe Lebensqualität». Nach der Wunschvorstellung Vieler sollen in St. Moritz Tradition und Moderne, Naturerlebnis und Urbanität sowie Weltoffenheit und Gemeinsinn im Lebens- und Wirtschaftsalltag besser verbunden werden. Touristische Höchstleistungen bei intaktem  Zusammenleben – in etwa so lässt sich das erarbeitete Zukunftsbild für St. Moritz zusammenfassen.

Die Ziele
Die  konkreteren Ziele für St. Moritz bis ins Jahr 2030 wurden aus Hunderten von Puzzlesteinen aus Workshops und Sitzungen zusammengesetzt und in sieben Themenbereichen gebündelt. Zum Thema «Siedung, Bauen, Wohnen» steht da zum Beispiel: «Die funktionale Durchmischung von Arbeiten, Freizeit und Wohnen gibt St. Moritz eine urbane Prägung und trägt zur Belebung des Ortes bei.» Nicht weniger ambitiös ist etwa das Ziel im Bereich «Verkehr, Mobilität», dass bis 2030 übermässige Verkehrsbelastungen in den Ortskernen und an der Seestrasse reduziert sind. Punkto „Kommunikation, Energie und Umgang mit Ressourcen» will St. Moritz künftig eine Vorreiterrolle einnehmen und die öffentliche Infrastruktur bedarfsgerecht weiterentwickeln.

Die Ziele im Bereich Tourismus wurden bewusst der neuen Tourismusstrategie entnommen. «Hochwertige Sport-, Erholungs- und Gesundheitsangebote out- und indoor» sollen fortan für steigende Gästezahlen sorgen. Ein erklärtes Wirtschaftsziel bis 2030 ist unter anderen, in St. Moritz und Umgebung innovative Unternehmen anzusiedeln und damit die Wertschöpfung breiter abzustützen. Mit einer Reihe von Umweltzielen wird der Willen der Bevölkerung verdeutlicht, «Natur und Landschaft als wichtigstes Kapital» mit der nötigen Sorgfalt zu begegnen. Prominent erscheint auch das Ansinnen, dem sozialen Zusammenhalt wieder mehr Beachtung zu schenken und den Ort auch für die Ortsansässigen lebendiger zu machen. Unter dem Titel «Governance» («Regierungskunst») nimmt sich die Gemeinde bis 2030 schliesslich vor, die weitere Ortsentwicklung in Richtung der ausgearbeiteten Ziele zu steuern, vorausgesetzt, von den Bürgerinnen und Bürgern auch die dafür erforderlichen Instrumente zu erhalten.

Die Strategie
Wo will nun die Gemeinde welche Hebel ansetzen? Welche Strategien sollen fortan bei der Ortsentwicklung im Fokus stehen? Antworten darauf finden sich in der «Raumstrategie». Diese soll als Grundlage für die 2019 startende Ortsplanungsrevision dienen und legt neun Schwerpunkte und entsprechende Stossrichtungen fest:

  • St. Moritz TOP ALPIN: Beste Rahmenbedingungen für Sport, Erholung und Outdoor-Abenteuer sowie für intensive Bergerlebnisse, verstärkt auch im Sommer. 
  • St. Moritz 365: Koordinierte Anstrengungen in Richtung Ganzjahrestourismus, Unterstützen von Gesundheitstourismus, allwettertauglichen Angebote, warme Betten.
  • St. Moritz BELEBT: Belebte Fussgängerzonen, Ermöglichen von temporären Einrichtungen, Fördern von Zwischennutzungen, Charakterisierung der Ortsteile.
  • St. Moritz SMART UNTERWEGS: Vermeidung übermässiger Verkehrsbelastungen, attraktive Fusswege und Radverbindungen, Förderung der Elektromobilität.
  • St. Moritz AM SEE: Verbessern der Zugänglichkeit, Aufwertung als Naherholungs- und Freizeitgebiet für Bevölkerung und Gäste sowie für alle Jahreszeiten.
  • St. Moritz LOGISCH ECO: Erhalten und Aufwerten bedeutender Natur- und Landschaftswerte, konsequente Umsetzung des Energiestadt-Labels.
  • St. Moritz INSEMBEL: Ungezwungene Begegnungs-, Gesprächs- und Kulturstätten und Jugendtreffpunkten; Kontaktpflege zu Zweitwohnungsbesitzern.
  • St. Moritz INNOVATIV 4.0: Aufbau des Standortmarketings, gute IT-Infrastruktur, Support für Innovationszentren zur Schaffung neuer Ausbildungs- und Arbeitsplätze.
  • St. Moritz PRO REGIO: Stärken der regionalen Zusammenarbeit z. B. im öffentlichen Verkehr, in Gesundheit, Pflege, Kultur, gemeinsame Schulraum- und Bildungsplanung.

Viele sind gefordert...

Die Vision und Raumstrategie St. Moritz 2030 richtet sich in erster Linie an die Gemeindebehörden. Eine erfolgreiche Umsetzung hängt jedoch in vielen Belangen von der Initiative und Kooperationsbereitschaft Privater ab. Gefordert sind also auch Grundeigentümer, die Hotel- und Gastrobetriebe, die Bergbahnen und das Gewerbe sowie die Tourismus- und andere Organisationen. Die Gemeinde wird in St. Moritz 2030 dazu verpflichtet, möglichst gute Rahmenbedingungen für die Ortsentwicklung in räumlicher, infrastruktureller und kommunikativer Hinsicht zu schaffen. Die öffentliche Hand wird aber das Engagement wichtiger Akteure vor Ort und in der gesamten Region nicht ersetzen können.

Ausblick
Bis Ende 2018 stellt das Projektteam die Raumstrategie und Umsetzungsprogramm fertig, damit sie im Januar 2019 dem neuen Gemeindevorstand und danach dem Gemeinderat vorgelegt werden können. In Erarbeitung ist zurzeit auch eine Poster-Ausstellung. Sie wird die wichtigsten Ergebnisse von St. Moritz 2030 für ein breites Publikum illustrativ vermitteln. Im März 2019 will der Gemeindevorstand den Visions- und Strategieprozess St. Moritz 2030 mit einer Vernissage der Poster-Ausstellung feierlich abschliessen und gleichzeitig den weiteren Planungsprozess vorstellen. Dies mit grossem Dank an alle Beteiligten und mit dem offiziellen Startschuss zur anstehenden Ortsplanungsrevision.

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