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Das Konzept «Landschaftspark»
St. Moritz trägt städtische Züge, ist aber gleichzeitig eingebettet in die ursprüngliche Bergwelt. Der See bildet den Übergang von der Siedlung zur Landschaft. Seine Uferpartien sollen zu einem umlaufenden Landschaftspark verbunden werden.
Das Konzept unterscheidet zwischen vier Parkabschnitten: «Siedlungspark», «Lido», «Waldpark» und «Bachwiesen». Jeder Abschnitt soll standort- und funktionsgerecht aufgewertet werden, im Blickfeld stets die Ökologie sowie eine massvolle und differenzierte Nutzung.
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«Der Siedlungspark»
Unterhalb von St. Moritz Dorf erstreckt sich der Siedlungspark. Sein Zweck: Vergnügliches Verweilen und Erholen in repräsentativer Umgebung. Zu Fuss erreicht man die Schulanlage Grevas und das Zentrum Dorf über eine sichere Querung der Kantonsstrasse. Der Uferweg verläuft hinter dem Segelclub, der dadurch nicht mehr am, sondern im Park steht. Der Hafen vereint alle Bootsanlegeplätze. Ein Hafenplatz bietet Raum für diverse Nutzungen. Der Ovel da Resgia wird bis an den Uferweg geöffnet. Die Aufweitung des Deltas bildet das Herzstück der Anlage.
Der Seeuferraum entlang der Kantonsstrasse ist so gestaltet, dass ein sicheres Nebeneinander von Fuss-, Rad- und Rollverkehr möglich ist. Tiefere Höchstgeschwindigkeiten sowie ein Wall entlang der Kantonsstrasse mindern die Lärmbelastung am See. Die Ufergestaltung schafft bes-te Lebensräume für Pflanzen und Tiere inklusive Fischunterstände. Am Ufer laden diverse Sitzgelegenheiten und Wasserzugänge zum Verweilen ein.
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«Das Lido»
Der Raum Ludains vor St. Moritz Bad dient neu als «Lido», ein Begegnungsraum für Events, Kul-tur und Sport. Die Via Ludains übernimmt den Veloweg und öffnet sich zu einer Platzabfolge, die bis an den Inn reicht. Die Plätze geben der Reithalle und der Eisarena einen festen Ort – umgeben von Kiesplatz, Uferweg und allerlei Eventflächen und mit ungehinderten Zugängen zum See. An der Mündung des Ovel da Laret entsteht eine aufgeschüttete und ökologisch wertvolle Flachwasserzone. Eine Rampe nordwestlich der Reithalle erlaubt im Sommer das Ein- und Auswassern von Booten und dient im Winter als Zufahrtsrampe, um auf die Eisfläche zu gelangen.
Auf der anderen Seite des Inns stehen Rasen- und Kiesflächen für Spiel und Erholung bereit, gerade auch für die Bewohnerschaft von St. Moritz Bad. Die Polowiese ist an den seeumlaufen-den Landschaftspark angebunden und bleibt als Sport- und Eventfläche unangetastet. Durch die Verlegung der Bootsanlegeplätze zum Hafen vor dem Segelclub wird die südliche Seebucht entlastet. Kiesschüttungen im See und in der Bucht schaffen ökologisch wertvolle Flachwasser und Verlandungszonen. An der Mündung des Ovel da Staz werden die spärlichen Bestände an Schnabelseggen erweitert und damit wertvolle aquatische Habitate geschaffen.
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«Der Waldpark»
Der landschaftsorientierte Seeuferraum wird in seinem naturnahen Charakter belassen und von intensiver Nutzung freigehalten. Im Waldpark, dem längsten der insgesamt vier Parkabschnitte, wird die verwunschene Atmosphäre verstärkt und mit Sitzgelegenheiten am Wegrand und einzelnen Sitzsteinen am Ufer erfahrbar gemacht. Der Waldsaum ist seeseitig ergänzt und die Uferszenerie mit Steinblöcken und Baumstämmen ökologisch aufgewertet. Der Fuss- und Wanderweg ist (Ausbuchtungen ausgenommen) auf rund zwei Meter verschmälert, um einer intensiveren Nutzung des Waldparks keinen Vorschub zu leisten.
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«Die Bachwiesen»
Die Bachwiesen – eine liebliche, sanft gewellte Landschaft aus feuchteren, landwirtschaftlich genutzten Wiesen am Ostufer des Sees bei der Meierei – stellen einen besonderen und charak-teristischen Abschnitt des Landschaftsparks dar. In diesen wird kaum eingegriffen. An den Bachmündungen entstehen mit vergrösserten Kiesflächen Aufenthaltsbereiche am Wasser und mit vorgelagerten Flachwasserzonen zusätzlicher Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Der Asphaltbelag auf dem Uferweg ist entfernt und durch eine Chaussierung ersetzt.
Der Punt da Piz unterhalb des Waldhauses markiert den Übergang von den Bachwiesen zum Siedlungspark. Die Landzunge wird aufgewertet: Der Wald auf dem Hangrü-cken vom Schiessstand zur Via Dimlej ist bis zum See verlängert. Bäume decken neu den dahinter liegenden Parkplatz ab. Mit erweitertem Baumbestand, neu angelegten Kiesflächen und zusätzlichen Felsblöcken am und im Wasser ist der Charakter der Landzunge weiter geschärft.